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Hörsturz Tinnitus
Tinnitus und Hörsturz

Kann ein Tinnitus auch ein Anzeichen für einen kommenden Hörsturz sein?


Ein Tinnitus kann in einigen Fällen ein Vorzeichen für einen Hörsturz (plötzlichen sensorineuralen Hörverlust) sein, aber dies ist nicht immer der Fall. Tinnitus und Hörsturz teilen einige gemeinsame Ursachen und können zusammen auftreten, aber nicht jeder, der Tinnitus hat, wird zwangsläufig einen Hörsturz erleiden.

Tinnitus und Hörsturz können einige gemeinsame Ursachen teilen, da beide auf Störungen im auditiven System oder im Innenohr zurückzuführen sein können. Hier sind einige gemeinsame Ursachen, die beide Zustände betreffen können:

  • Durchblutungsstörungen: Probleme mit der Durchblutung des Innenohrs können sowohl Tinnitus als auch Hörsturz verursachen. Dies kann durch vaskuläre Erkrankungen, Entzündungen oder Gefäßkrämpfe auftreten.

  • Innenohrerkrankungen: Erkrankungen des Innenohrs, wie z.B. Menière-Krankheit, die das Gleichgewicht und das Hörvermögen beeinträchtigt, können sowohl Tinnitus als auch Hörsturz verursachen.

  • Lärmschädigung: Exposition gegenüber lauten Geräuschen, sei es durch berufliche Aktivitäten oder Freizeitlärm, kann zu Tinnitus und in einigen Fällen zu Hörsturz führen.

  • Medikamentennebenwirkungen: Bestimmte Medikamente, insbesondere solche, die ototoxisch sind (das Innenohr schädigen können), können sowohl Tinnitus als auch Hörsturz verursachen.

  • Traumatische Ereignisse: Kopfverletzungen oder traumatische Ereignisse können das Innenohr beeinflussen und zu Tinnitus und Hörsturz führen.

  • Infektionen: Virale oder bakterielle Infektionen des Innenohrs können Tinnitus und Hörsturz verursachen.

  • Autoimmunerkrankungen: Einige Autoimmunerkrankungen, bei denen das Immunsystem körpereigene Gewebe angreift, können das Innenohr betreffen und sowohl Tinnitus als auch Hörsturz verursachen.

  • Stress und psychische Belastungen: Psychische Belastungen und Stress können sowohl Tinnitus als auch Hörsturz beeinflussen oder verschlimmern.

Ein Tinnitus, insbesondere wenn er plötzlich auftritt oder von anderen Symptomen begleitet wird, sollte als Warnsignal betrachtet werden, das auf eine mögliche Störung im Innenohr oder im auditiven System hinweisen könnte. In einigen Fällen kann ein Hörsturz unmittelbar nach oder gleichzeitig mit dem Auftreten von Tinnitus auftreten.

Es ist wichtig zu beachten, dass es viele Ursachen für Tinnitus gibt, darunter Lärmschädigung, Altersschwerhörigkeit, bestimmte Medikamente, Erkrankungen des Innenohrs oder des Hörnervs, sowie Stress und Angstzustände. Nicht jeder Tinnitus führt zwangsläufig zu einem Hörsturz.

Wenn jemand plötzlich Tinnitus oder Hörsturzsymptome erlebt, ist es ratsam für die Ursachen und Behandlung einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt) aufzusuchen. Frühe medizinische Intervention kann dazu beitragen, die Ursache zu identifizieren und angemessene Maßnahmen zur Behandlung oder Vorbeugung zu ergreifen. Ein schnelles ärztliches Eingreifen ist besonders wichtig, wenn der Tinnitus von einem plötzlichen Hörverlust begleitet wird.

Wie viele Menschen in Deutschland, Österreich und Schweiz leiden an einem Tinnitus?


Nach Angaben der Deutschen Tinnitus-Liga sind rund 10 Millionen Erwachsene in Deutschland zumindest zeitweise von einem Tinnitus-Leiden betroffen und bei etwa 3 Millionen ist die Störung chronisch geworden.

Rund 340.000 Menschen erkranken laut der Deutschen Tinnitus-Liga pro Jahr in Deutschland neu an Tinnitus. Etwa 18,7 Millionen Deutsche haben bereits Ohrgeräusche erlebt.

Gundsätzlich ist es ist schwierig, genaue Zahlen über die Anzahl der Menschen mit Tinnitus in Deutschland, Österreich und der Schweiz zu liefern, da die Prävalenz von Tinnitus in der Bevölkerung stark variiert und von verschiedenen Faktoren beeinflusst wird. Zudem können viele Menschen mit Tinnitus keine medizinische Hilfe suchen, was die Erfassung genauer Statistiken erschwert.

Dennoch gibt es Schätzungen und Studien, die einen Einblick in die Verbreitung von Tinnitus bieten können. Die folgenden Informationen basieren auf Schätzungen und können sich im Laufe der Zeit ändern:

  • Deutschland: Laut Schätzungen des Robert Koch-Instituts (RKI) aus dem Jahr 2019 könnten in Deutschland etwa 10 bis 15 Prozent der Erwachsenen von chronischem Tinnitus betroffen sein.

  • Österreich: Genaue Zahlen für Österreich sind möglicherweise nicht leicht verfügbar. Schätzungen könnten jedoch ähnlich wie in Deutschland liegen.

  • Schweiz: Auch für die Schweiz können genaue Zahlen schwer zu finden sein. Schätzungen basierend auf internationalen Daten könnten als grobe Orientierung dienen.


Es ist wichtig zu beachten, dass die Prävalenz von Tinnitus mit dem Alter zunimmt, und es gibt unterschiedliche Schweregrade von Tinnitus, von vorübergehend bis chronisch. Menschen mit Tinnitus sollten sich an einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt) wenden, um eine genaue Diagnose und angemessene Behandlung zu erhalten.

Wie wird ein akuter Tinnitus behandelt?


Die Behandlung eines akuten Tinnitus (plötzlich auftretender Ohrgeräusche) richtet sich nach der zugrunde liegenden Ursache und kann von Person zu Person variieren. Es ist wichtig zu betonen, dass es keine spezifische "Heilung" für Tinnitus gibt, und die Ansätze zur Behandlung zielen oft darauf ab, die Symptome zu lindern und die Lebensqualität zu verbessern. Hier sind einige mögliche Behandlungsansätze:

  • Medikamentöse Therapie: In einigen Fällen können Medikamente wie Glukokortikoide (Kortison) verschrieben werden, insbesondere wenn der Tinnitus durch Entzündungen verursacht wird. Die medikamentöse Behandlung sollte jedoch unter ärztlicher Aufsicht erfolgen.

  • Infusionstherapie: In einigen Situationen kann eine Infusionstherapie mit durchblutungsfördernden Medikamenten in Erwägung gezogen werden, um die Blutzirkulation im Innenohr zu verbessern.

  • Hörgeräte: Bei gleichzeitigem Hörverlust oder Hörminderung sollten die Verwendung von Hörgeräten in Betracht gezogen werden, um das Hörvermögen wieder zu verbessern und den Tinnitus zu maskieren.

  • Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT): TRT ist eine Form der Tinnitus-Behandlung, die darauf abzielt, die Wahrnehmung des Tinnitus zu verändern und die emotionalen Reaktionen darauf zu reduzieren. Es umfasst kognitive Verhaltenstherapie und die Verwendung von Tinnitus-Maskern.

  • Akustische Stimulation: Die Bereitstellung von angenehmen Klängen, wie weißem Rauschen oder Naturgeräuschen, kann dazu beitragen, den Tinnitus zu überdecken und den Fokus des Patienten darauf zu verringern.

  • Entspannungstechniken: Stress und Anspannung können den Tinnitus verschlimmern. Entspannungstechniken wie Yoga, Meditation oder progressive Muskelentspannung können hilfreich sein.

  • Anpassung des Lebensstils: Vermeidung von lauten Geräuschen, regelmäßige Bewegung, ausgewogene Ernährung und ausreichender Schlaf können zur allgemeinen Gesundheit beitragen und sich positiv auf den Tinnitus auswirken.


Es ist wichtig, bei akutem Tinnitus einen Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt) aufzusuchen, um eine genaue Diagnose zu erhalten und die bestmögliche Behandlung zu planen. Selbstmedikation oder nicht überwachte Maßnahmen sollten vermieden werden, um mögliche Komplikationen zu verhindern.

Wie wichtig ist ein Reduktion von Stress für die Tinnitus-Therapie?


Die Reduktion von Stress spielt eine wichtige Rolle in der Therapie von Tinnitus, da Stress ein potenzieller Faktor sein kann, der das Auftreten und die Intensität von Tinnitus beeinflusst. Obwohl Stress nicht unbedingt die primäre Ursache für Tinnitus ist, kann er zu einer Verschlechterung der Symptome führen oder den Umgang mit Tinnitus erschweren. Hier sind einige Gründe, warum Stressmanagement in der Tinnitus-Therapie wichtig ist:

  • Verschlimmerung von Symptomen: Stress kann die Wahrnehmung von Tinnitus verschärfen und zu einer stärkeren Fokussierung auf die Ohrgeräusche führen. Dies kann die subjektive Belastung durch den Tinnitus erhöhen.

  • Auslösefaktor für Tinnitus: Bei einigen Menschen kann stressbedingter Tinnitus auftreten oder verstärkt werden. In stressigen Situationen kann der Tinnitus intensiver wahrgenommen werden.

Tinnitus Hörsturz Symbolbild
  • Zusammenhang mit psychischer Belastung: Tinnitus kann psychische Belastung und Ängste verursachen, was wiederum zu Stress führen kann. Es entsteht möglicherweise ein Teufelskreis, in dem Tinnitus und Stress sich gegenseitig verstärken.

  • Beeinträchtigung der Lebensqualität: Langfristiger Stress kann die allgemeine Lebensqualität beeinträchtigen und zu Schlafstörungen, Konzentrationsproblemen und anderen gesundheitlichen Herausforderungen führen.

Für die Therapie von Tinnitus kann das Stressmanagement verschiedene Ansätze umfassen:

  • Entspannungstechniken: Hierzu gehören Techniken wie Progressive Muskelentspannung, autogenes Training, Atemübungen und Meditation, um den Körper zu entspannen und Stress abzubauen.

  • Bewegung und Sport: Regelmäßige körperliche Aktivität kann dazu beitragen, Stress abzubauen, die Stimmung zu verbessern und die allgemeine Gesundheit zu fördern.

  • Kognitive Verhaltenstherapie (CBT): Diese therapeutische Methode kann helfen, negative Denkmuster und Reaktionen auf Tinnitus zu identifizieren und zu verändern, was wiederum den Umgang mit Stress verbessern kann.

  • Achtsamkeit und Stressbewältigungstraining: Techniken zur Achtsamkeit und Stressbewältigung können helfen, sich auf den gegenwärtigen Moment zu konzentrieren, stressige Gedanken loszulassen und einen achtsamen Umgang mit Tinnitus zu entwickeln.

Es ist wichtig, dass Stressmanagement als Teil eines ganzheitlichen Ansatzes betrachtet wird, der auch andere Aspekte der Tinnitus-Behandlung berücksichtigt. Betroffene sollten mit einem Hals-Nasen-Ohren-Arzt (HNO-Arzt) oder einem Therapeuten zusammenarbeiten, um individuelle Behandlungspläne zu entwickeln.

Gibt es Therapie-Zentren für die Tinnitus Behandlung?


Ja, es gibt spezialisierte Tinnitus-Therapiezentren oder Kliniken, die sich auf die Behandlung von Tinnitus spezialisiert haben. Diese Einrichtungen bieten oft ein umfassendes Programm zur Diagnose und Behandlung von Tinnitus an, das verschiedene therapeutische Ansätze umfassen kann. Hier sind einige Beispiele für Arten von Therapiezentren, die Tinnitus-Behandlung anbieten können:

  • Tinnitus-Kliniken an Universitätskliniken: Viele Universitätskliniken oder medizinische Zentren haben spezielle Abteilungen oder Kliniken, die sich auf Hals-Nasen-Ohren-Erkrankungen (HNO) und Audiologie konzentrieren. Diese Zentren können spezialisierte Dienstleistungen für die Diagnose und Behandlung von Tinnitus anbieten.

  • HNO-Praxen mit Tinnitus-Schwerpunkt: Einige HNO-Ärzte oder HNO-Praxen haben sich auf die Behandlung von Tinnitus spezialisiert und bieten spezielle Dienstleistungen und Therapien für Menschen mit Ohrgeräuschen an.

  • Hörzentren und Audiologie-Praxen: Einrichtungen, die sich auf Audiologie und Hörversorgung konzentrieren, bieten oft auch Dienstleistungen zur Tinnitus-Behandlung an. Dies können Hörzentren, Hörgeräteakustiker oder spezialisierte Audiologiepraxen sein.

  • Rehabilitationskliniken für Hörstörungen: Einige Rehabilitationskliniken oder Kliniken, die sich auf die Behandlung von Hörstörungen und Tinnitus spezialisiert haben, bieten ganzheitliche Programme zur Bewältigung von Tinnitus an.

  • Spezialisierte Tinnitus-Therapiezentren: Es gibt auch spezialisierte Tinnitus-Therapiezentren, die sich ausschließlich auf die Diagnose und Behandlung von Tinnitus konzentrieren. Diese Zentren können verschiedene Therapieansätze, einschließlich Tinnitus-Retraining-Therapie (TRT) und psychologischer Unterstützung, anbieten.


Wenn Sie eine spezialisierte Tinnitus-Behandlung suchen, können Sie sich an Ihren Hausarzt oder HNO-Arzt wenden, um Empfehlungen zu erhalten. In einigen Regionen gibt es auch Selbsthilfegruppen für Menschen mit Tinnitus, die Erfahrungen und Informationen austauschen können.

Kann man sich bei Tinnitus Selbsthilfegruppen Rat suchen?


Ja, Selbsthilfegruppen für Tinnitus können eine wertvolle Ressource sein, um Rat, Unterstützung und Informationen zu erhalten. Menschen, die unter Tinnitus leiden, haben oft ähnliche Herausforderungen und Erfahrungen, und der Austausch in einer Selbsthilfegruppe kann dazu beitragen, das Verständnis für die Erkrankung zu vertiefen und den Umgang damit zu erleichtern.

In Selbsthilfegruppen können Sie:

  • Erfahrungen teilen: Mit anderen Mitgliedern der Gruppe können Sie Ihre eigenen Erfahrungen mit Tinnitus teilen und von den Erfahrungen anderer lernen.

  • Informationen erhalten: Selbsthilfegruppen bieten oft eine Informationsquelle für aktuelle Entwicklungen in der Tinnitus-Forschung, neue Behandlungsansätze und bewährte Methoden zur Bewältigung.

  • Emotionale Unterstützung: Der Umgang mit Tinnitus kann emotional belastend sein. Selbsthilfegruppen bieten die Möglichkeit, emotionale Unterstützung von Menschen zu erhalten, die ähnliche Herausforderungen durchleben.

  • Bewältigungsstrategien lernen: Mitglieder teilen häufig ihre Bewältigungsstrategien und Techniken, die ihnen geholfen haben, den Tinnitus besser zu bewältigen.

  • Empathie und Verständnis: In einer Selbsthilfegruppe finden Sie Menschen, die Ihre Erfahrungen verstehen, was zu einem Gefühl der Gemeinschaft und des Verständnisses führen kann.


Schweregrad Auswirkungen Tinnitus:

  • Grad 1 Tinnitus ist gut kompensiert, kein Leidensdruck.
  • Grad 2 Tinnitus tritt hauptsächlich in Stille in Erscheinung und wirkt störend bei Stress und Belastungen.
  • Grad 3 Tinnitus führt zu einer dauernden Beeinträchtigung im privaten und beruflichen Bereich. Es treten emotionale, kognitive und körperliche Störungen auf.
  • Grad 4 Tinnitus führt zur völligen Dekompensation im privaten Bereich und zur Berufsunfähigkeit.

Quellen | Studien | Links

Deutsche Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohren-Heilkunde, Kopf- und Hals-Chirurgie e. V.

Eine Initiative rund um das Thema Hörsturz
der Stiftung Help & Hear | Schweiz
und KAUFsave GmbH | Deutschland
E-Mail: info@hoersturz.org

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